Auf der Linie RE 6 zwischen Leipzig und Chemnitz werden am Mittwoch, dem 21. Mai 2025, Testfahrten mit einem zusätzlichen Wagen durchgeführt. Ziel ist es, die seit Ende März reduzierte Platzkapazität wieder vollständig bereitzustellen.
Hintergrund ist eine Anordnung des Eisenbahn-Bundesamts (EBA), aufgrund derer ein Wagen direkt hinter der Lokomotive in Fahrtrichtung Chemnitz für Fahrgäste gesperrt werden musste. Zuvor waren dort zeitweise Geruchsbelästigungen festgestellt worden.
Einsatz von n-Wagen im Praxistest
Im Rahmen der nun anstehenden Testfahrten wird ein sogenannter n-Wagen zwischen Lok und Doppelstockeinheit eingesetzt. Durch den größeren Abstand zur Lok sollen die Geruchsbelästigungen vermindert werden. Die n-Wagen verfügen über die notwendige technische Ausstattung und stellen eine praktikable Lösung dar.
Sofern die Tests erfolgreich verlaufen, kann der Zugbetrieb auf der Linie RE 6 zeitnah wieder mit voller Platzkapazität von rund 344 Sitzplätzen pro Zug erfolgen – ohne Auswirkungen auf die Fahrzeit.
Am Tag der Testfahrten kann es vereinzelt zu Einschränkungen – insbesondere in Form einer verminderten Sitzplatzkapazität – kommen. Fahrgäste werden rechtzeitig über die bekannten Informationskanäle – etwa den DB Navigator – informiert.
Übergangslösung wegen Lieferverzögerungen bei Neufahrzeugen
Der Einsatz der Doppelstockwagen ist Teil eines Ersatzkonzepts, das aufgrund von Lieferverzögerungen der neuen Alstom-Akkutriebzüge notwendig wurde. Die ursprünglich für Dezember 2023 geplante Inbetriebnahme der elf Alstom-Fahrzeuge vom Typ Coradia Continental BEMU verzögert sich erheblich. Die Verbandsversammlung des Zweckverbands Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) hat daher im Dezember 2024 beschlossen, den Betrieb mit Doppelstockwagen bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025 zu verlängern. Die Doppelstockwagen werden von Alstom über die Wedler Franz Logistik GmbH (WFL) angemietet und der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) zur Verfügung gestellt.