Am Nachmittag des 6. November 2025 wurde im Chemnitzer Hauptbahnhof eine groß angelegte Notfallübung durchgeführt. Im Mittelpunkt stand ein Übungsszenario, das auf die besonderen technischen Eigenschaften eines neuen Akkuzugs zugeschnitten war. Ziel war es, die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Organisationen zu testen und die Abläufe im Ernstfall zu optimieren – insbesondere im Hinblick auf neue Fahrzeugtechnologien.
Neuer Akkuzug im Einsatz
Zum Einsatz kam ein Akkuzug vom Typ Coradia Continental BEMU, den die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) Anfang Oktober als erstes Schulungsfahrzeug vom Hersteller Alstom übernommen hat. Die Übung war somit nicht nur ein Test für die Einsatzkräfte, sondern auch ein wichtiger Schritt in der Vorbereitung auf den zukünftigen Betrieb der neuen Fahrzeugtechnik.
Koordinierter Ablauf des Einsatzszenarios
An der Übung beteiligt waren neben der MRB auch die Deutsche Bahn, die Bundespolizei, die Berufsfeuerwehr Chemnitz, eine Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr Adelsberg sowie der Rettungsdienst. Für die realistische Darstellung des Szenarios wurden insgesamt 47 Polizeischüler als Fahrgäste eingesetzt. Zwei Feuerwehr-Auszubildende übernahmen die Rolle verletzter Personen, ergänzt durch zwei Dummy-Puppen – ein Kind und ein Erwachsener.
Das Szenario begann mit einer Rauchentwicklung im Fahrzeug kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof. Der Triebfahrzeugführer informierte die Fahrgäste per Durchsage und setzte den Notruf ab. Nach dem Halt am Bahnsteig wurde der Zug durch den Kundenbetreuer und per Lautsprecherdurchsage geräumt. Die Bundespolizei traf als erste Einsatzkraft ein, evakuierte die Fahrgäste in den Tunnelbereich und übernahm die Erstversorgung. Kurz darauf folgte die Feuerwehr, die zunächst eine Lageerkundung durchführte und sich mit dem Fahrpersonal abstimmte. Zwei vermisste Personen wurden aus dem stark verrauchten Zug gerettet. Anschließend erfolgte der Löschangriff sowie die Bekämpfung des Brandes. Nach der Erdung der Oberleitung durch den Notfallmanager konnte auch die Kühlung der Akkus auf dem Fahrzeugdach eingeleitet werden.
Positives Fazit
Die Übung bot insbesondere der Berufsfeuerwehr Chemnitz die Gelegenheit, das neue Fahrzeug kennenzulernen und den Umgang mit einem solchen Einsatzszenario zu trainieren. Alle Beteiligten zogen ein positives Fazit: Die Abläufe funktionierten reibungslos, die Kommunikation war effektiv und wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Einsätze konnten gewonnen werden.